Schwarze Scheinwerfer Polo 86C 2F
Auf dieser Seite möchte ich Euch einen Einblick gewähren, wie ich den Umbau der Frontscheinwerfer auf schwarze Optik in Eigenarbeit realisiert habe. Schwarze Scheinwerfer für den Polo 2F gibt es käuflich und von diversen Firmen zu erwerben. Ich wollte jedoch das Geld dafür nicht ausgeben, ein optisch besseres Ergebnis erzielen und nicht zuletzt auch die Machbarkeit testen.
Wie man die Scheinwerfer sachgerecht aus- und einbaut, sollte dafür hinreichend bekannt sein.
Der Scheinwerferreflektor muss komplett von sämtlichen Halterungen befreit werden!
Natürlich so, das man diese und den Scheinwerfer danach noch gebrauchen kann!
Am Besten man verwendet für den Umbau Ersatzteile, die man sich VOR Beginn besorgt hat.
Alle Arbeiten sollten auch mit der gewissen Umsicht durchgeführt werden.
Wie dieser Umbau in Bezug auf Zulässigkeit gesehen wird, sollte Jede/r selbst beurteilen.
Ich gebe hier lediglich meine Ideen weiter.Vom Reflektor wird als erstes die Halterung der H4-Lampe enfernt. Vor Beginn dieser Arbeit sieht man recht deutlich, das man die Halterung so weit drehen muss bis die drei Rastnasen und die Aussparungen im Halter übereinstehen. Ich habe Markierungen angezeichnet, damit später alles wieder am richtigen Platz sitzt. Dann dreht man die Halterung mit Gefühl vom Reflektor. Manchmal klebt der Gummi der Halterung ein wenig am Reflektor. Etwas Silikonspray hilft uns hier.
Achtung! Vermeidet unter allen Umständen den Reflektor bei dem nun folgenden Arbeitsschritt zu stark zu erwärmen! Vor allem nicht an den Stellen, die später noch als Lichtreflexionsfläche gebraucht werden! Sobald der Chrom blind wird, Blasen schlägt oder sich ablöst kann man den Reflektor getrost auf den Schrott werfen!
Vorsicht - HEISS! Mit einem Weichlötbrenner oder mit anderer, geeigneter Variante, ist von der Rückseite des Reflektors her, die Verklebung die Streuscheibe zu erwärmen. Immer sachte! Man hebelt dabei vorsichtig mit einem breiten Schraubendreher die Streuscheibe vom Reflektor. Wer hier nicht aufpaßt, dem zerspringt schnell die Streuscheibe! Diese Arbeit geschieht ringsum, bis die Streuscheibe vom Reflektor getrennt ist.
Foto links: Halterung für H4-Lampe entfernen
Foto midden: Streuscheibe lösen Aller Chrom noch dran - super!
Foto rechts: Streuscheibe entfernt
Nun wird die innere Abdeckung der H4-Lampe entfernt. Dazu markiert man sich erst wieder die Position der einzelnen Haltenasen, biegt dann beide am Reflektor nach oben und nimmt die Abdeckung ab. Mit einem schmalen und scharfen Stechbeitel, Schaber, etc., entfernt man den restlichen Kleber vom Reflektor vollständig. Es geht teilweise besser wenn der Kleber noch ein wenig warm ist. Auch von der Streuscheibe ist sämtlicher alter grauer Kleber zu entfernen, da man sonst später kein optimales "Schwarz-Ergebnis" bei der Optik erreicht. Hier helfen scharfe Cuttermesser sehr gut. Das Ergebnis kann man gut mit einem schwarzen Lappen testen. Sind noch irgendwo hellgraue Stellen zu sehen muss noch nachgebessert werden!
Foto links:Abdeckung der H4-Lampe entfernen
Fot Rechts: Kleberreste komplett entfernen
Mit Schleifpapier mittlerer bis feiner Körnung entfernt man nun den Chrom der Teile des Reflektors den man getönt haben möchte. Bei mir sind das die sichtbaren Frontflächen (wie bei den meisten käuflichen Modellen dies auch der Fall ist) und die Ober- und Unterseite des Reflektors. Dies erfolgt wieder sorgfältig, da man schon mit kleinsten Abrutschern in das Reflektorgehäuse den Chromüberzug sichtbar beschädigt, was logischerweise zur Minderung der Lichtausbeute des Scheinwerfers führt. Wem jetzt die Finger schmerzen hat einfach mal Pech und deckt, wie alle anderen auch, die nun verbliebenen Chromflächen mit spezieller Haftfolie ab. Ich empfehle dringend dafür Material aus dem Airbrush-Bereich, in meinem Falle von der Firma Revell, zu verwenden, da diese Folien nur haften und nicht kleben! Und selbst dies kann zu Komplikationen führen. Das böse Erwachen bei Baumarkt-Klebeband wäre aber garantiert!
Foto links: Bearbeitung des Reflektors - Teil 1
Foto midden: Bearbeitung des Reflektors - Teil 2
Foto rechts: Abkleben des Reflektors mit Haftfolie
Ist dies geschehen, werden der Reflektor und die Abdeckung der H4-Lampe mit Hochtemperaturlack, wie er üblicherweise für Abgasanlagen verwendet wird, lackiert. Dies halte ich für notwendig, da die H4-Lampe im Betrieb durchaus eine recht hohe Temperatur erreichen kann und wir uns eine Beschädigung des Lackes nicht erlauben können. Sind alle Flächen mit mehreren dünnen Schichten lackiert läßt man die Teile ein wenig ablüften. Ist dies geschehen, muß vorsichtig die Abdeckfolie vom Reflektor entfernt werden. Spätestens wenn die Teile zum Aushärten des Lackes im Herd verschwinden, würde die Haftfolie sicher eine Eigendynamik entwickeln. Aber vorsichtig, denn hier muss es mit Ruhe vor sich gehen, da man sich sonst schnell den Chrom vom Reflektor zieht. Mir passierte dies trotz Vorsicht und der Verwendung von Airbrush-Haftfolie auch. Learning by doing!
Foto links: Reflektor lackieren Sauber arbeiten!
Foto midden: Abdeckung der H4-Lampe lackieren
Foto rechts: Zack, ab war der Chrom *grmpfl*
Der Hochtemperaturlack muss natürlich ausgehärtet werden. Dafür brauchen wir einen Herd, vorzugsweise wenn die Frau nicht zu Hause ist und diesen Missbrauch nur widerwillig hinnehmen würde. Der Herd wird auf die Temperatur geheizt, welche als Empfehlung des Lackherstellers auf der Lackdose vermerkt ist. Dort steht dann gern "Härtet allmählich aus ab xxx°C". Bei mir waren es ca. 160°C. Zum Schutz wickelt man Aluminiumfolie um das Grillrost und breitet darauf die zu trocknenden Teile aus. Ist die gewünschte Temperatur erreicht, verweilen Reflektor und Abdeckung für ca. 30 Minuten im Herd. Eine gewisse Geruchsentwicklung ist normal, sie kommt vom Lack und tritt auch im normalen Trocknungsprozeß unter erhöhten Temperaturen auf. Ist alles zum Besten geworden, kann man die Abdeckung für die H4-Lampe wieder montieren. Diese sollte danach fest im Reflektor sitzen und nicht lose rumhängen. Man merkt diese Minderwertigkeit sonst später! Jetzt noch die Halterung der H4-Lampe wieder auf den Reflektor "schrauben". Beachtet hier auch immer, das alles an den Originalstellen sitzt.
Foto links:Lackierung im Herd trocknen
Fot rechts: So sollte das Ergebnis aussehen
Ein gutes Stück der Arbeit ist bereits geschafft und es geht nun an die Neuverklebung der perfekt von alten Kleberresten gereinigten Streuscheibe mit dem getönten Reflektor. Hierfür verwende ich schwarzen Klebe-Dichtstoff "Terostat-9200 1K-PUR" von der Firma Teroson, wie er für die dauerhafte Verklebung von Anbauteilen vorgesehen ist. Davon legt man sich eine ausreichende Menge ringsum den inneren Reflektorrand und den Rand der Streuscheibe. Natürlich nur dort, wo ursprünglich auch Kleber war. Jetzt kann die Streuscheibe vorsichtig und passgenau auf den Reflektor gesetzt werden. Hierbei ist zu beachten, dass keine Fäden vom Kleber entstehen, die eventuell auf dem Reflektor landen könnten! Der außen überquellende Kleber wird abgenommen und die Streuscheibe zum aushärten beschwert. Die Aushärtezeit richtet sich nach verwendetem Kleber. Ich habe 3 Tage gewartet. Nach erfolgter Aushärtung kann das Abschlußfinish erfolgen und eventuell vorhandene Kleberreste von der Außenseite der Streuscheibe entfernt werden.
Foto links: Auftragen des schwarzen
Foto midden: Streuscheibe aufsetzen
Foto rechts: Verklebung ausreichend trocknen lassen
Nach dem der Scheinwerfer wieder komplettiert und eingebaut wurden, sollte man sich nun einer mächtig schwarzen Optik erfreuen können. Lichteinbußen konnte ich auch bei nächtlichen Fahrten nicht feststellen und beim Lichttest wurden die gleichen Werte wie bei den Scheinwerfern im Serienzustand gemessen.
Foto links: Vorher
Foto rechts: Nachher
Auf gleiche Weise können die Nebelscheinwerfer und Frontblinker umgebaut werden. Entsprechende Demontagetechniken eignet man sich schnell an. Viel Spaß beim Zerlegen der Frontblinker! Selbstverständlich ist der Aufenthalt von Plastikteilen im Herd nicht zu empfehlen! Bei den Nebelscheinwerfern wird die Abdeckung der H3-Lampe und Halterung der Streulinse sowie das Gehäuse von vorn getönt. Beim Frontblinker die kleine Fläche oben und unten sowie der Teil des Reflektors der zur Fahrzeugmitte zeigt. Ein großer Anteil an der optischen Wirkung hat die Verwendung des schwarzen Klebers mit dem die Teile neu verklebt werden.
Theoretisch ist gegen diese Umbauten kein Einwand zu haben, da keine lichttechnisch relevanten Flächen abgedunkelt wurden. Ich weise aber ausdrücklich darauf hin, das diese Beschreibung lediglich als eine Möglichkeit der Umsetzung zu sehen ist und Jede/r selbst die Verantwortung für seine Umbauten trägt!
